Frühere Ausstellung

Fritz Mackensen – Der umstrittene Erfinder Worpswedes

vom 26. Juni bis 16. Oktober 2016
Fritz Mackensen | Die einsame Heimfahrt | 1903 | Öl auf Leinwand

Fritz Mackensen (1866-1953) ist die wohl umstrittenste Figur unter den Worpsweder Malern. Der ehrgeizige Kunststudent aus einfachen Verhältnissen reiste bereits seit dem Jahr 1884 regelmäßig nach Worpswede, um dort zu malen. Er ist damit der eigentliche Entdecker Worpswedes. Erst Jahre später folgten ihm Hans am Ende und Otto Modersohn, später auch Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler nach.

Lange Zeit galt Mackensen als der Vielversprechendste der Worpsweder Maler. Zahlreiche Preise und Medaillen festigten seinen Ruhm, und seine Erfolge auf Ausstellungen trugen wiederum maßgeblich zur Berühmtheit Worpswedes bei.

Doch auf den großen Erfolg folgte der Abstieg: Mit dem Ende des 1. Weltkriegs wurde offenbar, dass Mackensen den Anschluss an zeitgenössische, moderne Kunstströmungen verloren hatte. Er befand sich zunehmend in finanziellen Schwierigkeiten, Aufträge wurden seltener. Schon früh engagierte er sich in deutschnationalen Vereinigungen, 1937 trat er 71jährig in die NSDAP ein. Auch in seiner Malerei zeigte er sich immer wieder ideologisch geprägt, worunter seine künstlerische Weiterentwicklung litt. Der Erfolg der Anfangsjahre stellte sich nicht mehr ein: Mackensen starb 1953 einsam und verarmt in Worpswede.

 

Durch sein offenes Bekenntnis zum Nationalsozialismus wurde Fritz Mackensen rückblickend zur persona non grata. Deutlich seltener wurden seine Werke posthum in Einzelausstellungen gezeigt als die seiner Worpsweder Malerkollegen, Publikationen zu Leben und Werk Mackensens gibt es kaum. So geriet zugleich eines der zentralen Kapitel in der Geschichte Worpswedes und das facettenreiche Werk eines der wichtigsten Worpsweder Maler in Vergessenheit.

Anlässlich seines 150. Geburtstages widmet das Overbeck-Museum Fritz Mackensen eine Ausstellung, die anhand von mehr als 70 überwiegend unbekannten Werken aus allen Schaffensperioden des Künstlers beides – seine Verdienste als Maler und die biografischen und ideologischen Verwerfungen seines Lebens – in den Blick nimmt.

Das Overbeck-Museum wird gefördert von:

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